Der Medienmogul Kerry Packer ist nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann in Erinnerung geblieben. Der reichste Mann Australiens war bekannt als Gründer der World Series of Cricket, leidenschaftlicher Polo-Fan und Mäzen des Sports.
Für viele blieb er jedoch ein legendärer Glücksspieler, der phantastische Geldsummen gewann und verlor. Er war nur an maximalen Einsätzen interessiert. Es war nicht ungewöhnlich, dass er ein paar Millionen Dollar pro Nacht auf dem Platz liegen ließ.
Das interessante Leben eines schillernden Millionärs und seine "Heldentaten" in der Glücksspielbranche werden im folgenden Artikel behandelt.
Schwierige Kindheit
Kerry wurde am 17. Dezember 1937 in der Familie von Sir Frank Packer und Gretel Bullmore geboren. Sein Vater besaß eine Mehrheitsbeteiligung an dem australischen Medienunternehmen Consolidated Press und dem Fernsehsender Nine Network. Seine Mutter war die Tochter des berühmten schottischen Rugbyspielers Herbert Bullmore. Kerry hatte auch einen älteren Bruder, Clyde.
Kerrys Eltern waren wohlhabend, aber der Junge musste schon früh lernen, dass Geld nicht alle Probleme löst. Sein Vater arbeitete ständig und schenkte ihm wenig Aufmerksamkeit. Böse Zungen behaupteten, Frank halte wenig von der Intelligenz seines Sohnes und traue ihm keine wichtigen Dinge zu.
Mit fünf Jahren wurde Kerry auf ein Internat geschickt. Im Alter von acht Jahren erkrankte er an Kinderlähmung und kam lange Zeit nicht ohne ein Beatmungsgerät aus. Als der Junge genesen war, wurde er wieder ins Internat geschickt.
Später wird Packer erzählen:
Ich hatte eine ruinierte Kindheit, aber niemand war schuld. Es war nicht die Vernachlässigung, es waren die Umstände. Mein Vater arbeitete verdammt hart, um zu überleben.
In der Schule liebte Kerry Sport: Kricket, Rugby und Boxen. Am Lernen war er weniger interessiert. Jahre später stellte sich heraus, dass die Ärzte seine Legasthenie (Unfähigkeit zu lesen) nicht diagnostizieren konnten.
Berufliche Laufbahn
Mit neunzehn Jahren hatte Kerry seine Ausbildung abgeschlossen und trat in die Zeitung seines Vaters ein. Er fing ganz unten an, arbeitete sich aber allmählich die Karriereleiter hinauf.
Frank Packer hatte gehofft, das Familienunternehmen in die Hände seines ältesten Sohnes legen zu können, doch Clyde war mit dieser Wendung der Dinge nicht glücklich. Anfang der siebziger Jahre zerstritt er sich mit seinem Vater und verließ Australien für immer.
Im Jahr 1974 starb Frank. Sein Imperium, das auf hundert Millionen australische Dollar geschätzt wurde, ging in Kerrys Hände über.
Er ging seine Geschäfte auf abenteuerlichere Weise an. Einige seiner Entscheidungen erschienen als verrückte Abenteuer, aber fast immer war Packer der Gewinner.
So verkaufte er beispielsweise die Nine Network Corporation für eine Milliarde Dollar an Alan Bond, was für ein so großes und profitables Unternehmen zu gering erschien. Doch wie Kerry vorausgesehen hatte, war Bond bei der Führung des Unternehmens gescheitert und hatte es fast in den Bankrott getrieben. Schließlich kaufte Packer das Unternehmen für ein Viertel seines Wertes, und es begann, wieder Geld zu verdienen.
Kerry Packers Name ist eng mit dem Kricket verbunden. Er liebte den Sport und verstand es, daraus einen beeindruckenden Gewinn zu erzielen. Der Tycoon veranstaltete das, was später die World Series of Cricket werden sollte. Sie versammelten die besten Athleten, und die Fernsehübertragungen hatten großen Erfolg beim Publikum.
Packers Autorität in Geschäftskreisen war groß. Prominente Geschäftsleute baten ihn um Rat, er hatte die Ehre, mit Vertretern verschiedener Bereiche zusammenzuarbeiten, und Politiker aller Couleur schätzten die Freundschaft mit Kerry.
Im Jahr 2005 erreichte der Gesamtwert seiner Unternehmen sieben Milliarden, obwohl einige Analysten glauben, dass dieser Betrag bei elf Milliarden lag.
Glücksspiele
Es heißt, Kerry habe die Leidenschaft für Glücksspiele von seinem Großvater geerbt. Er soll zehn Schillinge gefunden haben, mit denen er zum Rennen ging und so reich wurde, dass er vom Vereinigten Königreich nach Australien umziehen konnte.
Kerry Packer war ein unglaublicher Glücksspieler und scheute kein Geld für sein Hobby, dem er aber erst nach dem Tod seines Vaters frönen konnte, als er wohlhabend und unabhängig wurde.
Seine Erfolge und Misserfolge im Casino waren legendär. So verlor er beispielsweise 1999 in London achtundzwanzig Millionen, und einmal hatte er das Glück, im MGM Grand Casino in Las Vegas dreiunddreißig Millionen zu gewinnen.
Sie kennen vielleicht die Geschichte von seinem gleichzeitigen Spiel an vier Roulettetischen in einem Londoner Casino. In dieser Nacht verlor er fünfzehn Millionen Pfund und verließ das Casino ohne ein Zeichen des Bedauerns.
Er war in allen großen Kasinos willkommen, aber seine Besuche waren mit einem erheblichen Risiko für jede Einrichtung verbunden. Er konnte so viel Geld gewinnen, dass selbst das Budget eines wohlhabenden Glücksspielhauses gesprengt wurde.
Packer gewann einmal zwölf Mal hintereinander beim Bakkarat. Jedes dieser Spiele brachte ihm einhundertfünfzehntausend Dollar ein.
Der legendäre Glücksspielmagnat Bob Stupak erinnerte sich in seiner Biografie daran, dass sich einmal ein Ölmagnat aus Texas an Packer wandte und sagte: "Ich bin sechzig Millionen Dollar wert!" Kerry zog eine Münze hervor und fragte: "Kopf oder Zahl?" und bot dem Angeber an, um dieses Geld zu spielen.
Packer hat nicht nur gespielt. Er besaß eine Kette von Glücksspieleinrichtungen in Macau, die ihm ein solides Einkommen bescherten.
Krankheit und Tod
Kerry war seit seiner Kindheit von einer schlechten Gesundheit geprägt, die ihm in den letzten Jahren seines Lebens zunehmend Sorgen bereitete. Er hatte eine Nierentransplantation, einen klinischen Tod und vier Herzinfarkte. In der Presse wurde spekuliert, dass Packer auch an Krebs litt.
Am 26. Dezember 2005 starb er im Alter von achtundsechzig Jahren im Kreise seiner Familie und Freunde.
Viele prominente Geschäftsleute und Politiker, darunter der australische Premierminister, überbrachten der Familie ihr Beileid.
Nach Packers Tod gründete sein Sohn James zu Ehren seines Vaters die Kerry Packer Foundation. Die Organisation hilft verletzten Kricketspielern.
Kerry Packer's Zitate
Packers Argumentation war einfach im Stil und hart im Urteil. Um einen Millionär zu zitieren.
Über das Leben nach dem Tod.
Die gute Nachricht ist, dass es keinen Teufel gibt. Die schlechte Nachricht ist, dass es keinen Himmel gibt. Dort gibt es nichts.
Ein paar Bemerkungen von Packer zur Politik:
Wenn ein Engländer aus der Arbeiterklasse einen Mann in einem Rolls Royce vorbeifahren sähe, würde er zu sich selbst sagen: "Lass die soziale Revolution geschehen, und wir nehmen sie dir weg, Kumpel." Wenn ein Amerikaner einen Mann in einem Cadillac vorbeifahren sieht, würde er sagen: "Eines Tages werde ich auch so ein Auto haben." Ich halte den ersten Ansatz für falsch und den zweiten für richtig.
In einem anderen Interview hat er dasselbe gesagt und hinzugefügt:
Leider haben wir Australier die britische Mentalität geerbt.
Packer teilte sogar seine Gedanken über Dschingis Khan mit:
Er war nicht sehr beliebt, aber er war verdammt effektiv.
Kerry gehörte nicht zu den älteren Erwachsenen, die über das World Wide Web murrten:
Ich stimme meinem Sohn James vollkommen zu, wenn er sagt: "Das Internet ist wie Elektrizität." Elektrizität beleuchtet alles, und das Internet beleuchtet Wissen.
Zum Verhältnis zum Glücksspiel:
Mein Vater war ein Glücksspieler. Jeder, der etwas geschaffen hat, war ein Glücksspieler. Ich auch, aber der Unterschied ist ... Ich bin nie ein großes Risiko eingegangen. Ich habe nie etwas riskiert, was die Consolidated Press gefährden könnte.
Ein weiterer tiefsinniger Satz:
Das Leben ist keine Generalprobe.
Interessante Fakten über Kerry Packer
Zum Schluss noch einige interessante Fakten über Packer.
- Kerry hat in seinem ganzen Leben viel geraucht.
- Packer war jähzornig und ließ dies oft an anderen aus.
- Kerry machte keinen Hehl daraus, dass er Journalisten verachtete, weil sie ständig in seinem Privatleben wühlen wollten.
- Packer wurde verdächtigt, illegales Glücksspiel, Drogenhandel und andere Verbrechen organisiert zu haben.
- Kerry liebte Polo, hielt teure Pferde, sponserte eine Profimannschaft und spielte sogar selbst. Der klinische Tod ereilte ihn ausgerechnet während eines Polospiels.
Fazit
Das Leben von Kerry Packer ist voller Widersprüche. Ja, er wurde in eine Millionärsfamilie hineingeboren, was für viele ein Garant für ein wolkenloses Leben zu sein scheint. Aber vergessen wir nicht, dass er schwere gesundheitliche Probleme hatte, die ihn an einer guten Ausbildung hinderten und ihn sogar für lange Zeit an ein Krankenhausbett fesselten.
Hätte sein älterer Bruder das Familienunternehmen leiten wollen, wäre Kerry aus dem Geschäft gewesen, aber auch so wäre er kein Versager gewesen. Er war ein zu ehrgeiziger Mann.
